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Leseprobe

 

Schweißgebadet wachte Sarah auf. Die Nachttischlampe brannte noch, die Zeitung lag auf ihrer Nase. Ihr Traum fiel ihr wieder ein. Sie befand sich in der Mitte eines Zimmers. Draußen zuckten Blitze, doch ein Donner folgte nicht. Stimmen, wie in Watte gehüllt, drangen zu ihr durch. Angestrengt hatte sie versucht, die Worte zu verstehen. Doch alles hörte sich dumpf, wie durch Nebel an. Es folgte ein lauter Knall, alles wurde schwarz und ein Gefühl von Panik überkam sie. Ihre Arme und Beine trommelten gegen unsichtbare Wände.Sie riss sich die Zeitung von der Nase. Die Uhr zeigte an, dass es zwei Uhr durch war. Sie schwang ihre Beine aus dem Bett und öffnete das Fenster. Kalte, nasse Luft schlug ihr ins Gesicht. Tief atmete sie die Luft ein. Auf dem Tisch stand eine Flasche Mineralwasser. Ihr Hals war ganz trocken. Sie nahm die Flasche an den Mund und trank gierig daran. Tat das gut. Nachdem sie das Fenster geschlossen hatte, schlüpfte Sarah zurück ins Bett. Ein traumloser Schlaf riss sie mit fort. Erst als leise Töne von Musik zu ihr durchdrangen, kam sie langsam zu sich. Die Augenlider noch geschlossen, ließ sie sich von den sanften Klängen einer Ballade davon tragen. Das Gutshaus kam ihr in den Sinn. Heute Mittag werde ich mir alles von innen ansehen. Was mich da wohl erwartet? Heute Vormittag werde ich mich mit einigen Firmen in Verbindung setzen und für nächste Woche Termine vereinbaren. Mit Schwung hüpfte sie aus dem Bett und wankte leicht verschlafen ins Bad und unter die Dusche. Beim Zähneputzen stellte sich dann langsam ein Hungergefühl ein. Sie schlüpfte in ihre Jeans, streifte einen flauschigen Pullover über. Ihre Jacke lässig über die Schulter geworfen, ging Sarah frühstücken. Das Frühstück war großzügig als Buffet aufgebaut. Sie entschied sich für einen Kaffee, Orangensaft, Müsli und ein Brötchen mit Kirschmarmelade. Zum Essen setzte Sarah sich heute in die Nähe des Kachelofens. Dort ist es angenehm warm, was man von dem Wetter draußen nicht gerade behaupten kann, dachte sie. Durch den Kaffee und das gute Frühstück war sie gestärkt für den Tag, der vor ihr lag. An der Rezeption stand Frau Jung.

„Guten Morgen, Frau Jung.“  

„Guten Morgen. Haben Sie gut geschlafen?” 

„Ja danke.” Ihren schlechten Traum behielt sie lieber für sich.

„Sie wissen ja, was Sie in der ersten Nacht in einem fremden Bett träumen geht in Erfüllung“, redete Frau Jung munter drauf los.

Na, das sind ja schöne Aussichten, dachte Sarah.